Mutismus Breakthrough ist der Place to be für dich als Mama eines selektiv mutistischen Kindes.
Auf dieser Kursplattform bekommst du jeden Monat einen Kurs, der dir hilft, deinem Kind zu helfen. Er erfährst genau, was du tun kannst. Schritt für Schritt – mit Herz, statt mit Druck. Inklusive persönlichem Support & Live Calls.
Komm dazu.
Folge mir auf Instagram und YouTube:
Mission & Vision
Selbsthilfe für Eltern
In Mutismus Breakthrough sind viele Mamas, die wissen, wie es dir geht und was du durchmachst. Die Gemeinschaft gibt dir Kraft und Schutz!
Die Mamas kommen, weil sie keinen Therapieplatz für ihr Kind finden, negative Therapieerfahrung gemacht haben und ihr Kind jetzt Rückschritte macht, weil sie auf Unverständnis von außenstehenden stoßen oder auch auf Empfehlung von Therapeuten, die erkannt haben: Als Elternteil hast du großen Einfluss auf den Verlauf bei selektivem Mutismus. Alle Mamas fragen sich: Was passiert, wenn sich der Mutismus nicht auflöst?
Aber… ! Ich habe schon sehr viele Erfolge gesehen. Diese können wir gemeinsam erreichen und feiern. Die Eltern, Therapeuten und Fachleute in dieser Gruppe verstehen dich. Sie kennen sich mit Mutismus aus. Komm dazu.
Emotionen sind lebenswichtig
Psychologen und Wissenschaftler haben es längst erkannt: Trauer, Wut, Scham und Freude, sind wichtige Emotionen, die einen Sinn haben. Du kannst lernen, dein sensibles Kind in seinen Emotionen zu begleiten. Bei uns darf alles da sein, du bekommst wieder die Erlaubnis, du selbst zu sein.
Inklusion & Respekt für Individualität
Jedes Kind ist einzigartig. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Hohn Eltern und betroffene Kinder im Schulsystem behandelt werden. Dabei ist Inklusion von allen Individuen in Deutschland keine Option, sondern Gesetz und für mich ein fest verankerter Wert.
Darum gebe ich in meinen Kursen weiter, wie Barrieren & Vorurteile abgebaut werden können. So entsteht ein unterstützendes Umfeld, in dem Kinder mit selektivem Mutismus vollständig integriert sind. Ich lehne Stigmatisierung ab und setze mich stattdessen für eine positive und respektvolle Haltung ein, die die Potenziale des Menschen erkennt und fördert.
Dies ist die Grundlage, auf der ich immer wieder beobachte, wie Kinder große Fortschritte machen. Manchmal bin ich selbst noch überrascht, wie schnell und leichtfüßig das geht.
Selbsthilfe & neues Wissen
Aufklärung ist der Schlüssel zu Veränderung. Darum stelle ich Informationen über den selektiven Mutismus bereit, die über das Allgemeinwissen hinausgehen. Indem wir die Wissens-Lücken füllen, können Mythen und Missverständnisse rund um den selektiven Mutismus beseitigt werden.
Die Behandlung von Mutismus in Deutschland ist unzureichend. Bei vielen Ärzten ist der selektive Mutismus nicht einmal bekannt. Es gibt Berichte von Kindern, die nach Klinikaufenthalten oder unprofesionellen Behandlungen traumatisiert sind. Eltern müssen verstanden und aufgefangen werden.
In den Online-Kursen erhalten Eltern Zugang zu Ressourcen, die ihnen und ihren Kindern helfen. Es gibt Wege, ihre Kinder auf die Schule vorzubereiten und durch das Bildungssystem zu begleiten.
Wie kann man Mutismus bei Kindern beschreiben?
Mutismus wird auch “psychogenes Schweigen” genannt. Betroffene können in spezifischen sozialen Situationen nicht kommunizieren und bleiben still, obwohl sie sprechen können.
Fachleute der WHO ordnen den Mutismus den Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit zu und ordnet sie den Angststörungen zu. Selektiver Mutismus wird gehäuft im frühen Kindesalter entdeckt. Daher kommt der Begriff frühkindlicher Mutismus.
Mutismus Definition
Mutismus ist eine Angststörung bei, der Betroffene in spezifischen sozialen Situationen schweigen und teilweise körperlich einfrieren (erstarren), während bei mehr als zwei Dritteln keine Sprachstörungen oder Sprachentwicklungsverzögerungen vorliegen.
Wie entsteht Mutismus?
Es wird immer deutlicher, dass das Schweigen nur die Spitze des Eisbergs einer Kettenreaktion des Körpers ist. Bei den meisten Betroffenen treten weitere Begleiterscheinungen auf.
Was sind die Ursachen von (selektivem) Mutismus?
Es ist keine einzelne Ursache für selektiven Mutismus bekannt. Die Forscher lernen immer noch über Faktoren, die zu selektivem Mutismus führen können, wie zum Beispiel: Eine Angststörung, unbehandelte psychologische Probleme. Folgendes konnte ich bisher bei Kontakten zu Betroffenen und ihren Angehörigen oder in Studien finden:
Risikofaktoren für selektiven Mutismus
- Wichtig: Es ist zwischen Risikofaktor und Ursache zu unterscheiden. Ein Ereignis aus dieser Liste reicht nicht aus, um den Mutismus endgültig auszulösen. Mutismus ist höchstwahrscheinlich bereits in den Genen angelegt. Auch, wenn es ihr gerne mal in die Schuhe geschoben wird… die Mutter ist nicht der Auslöser für oder schuld am Mutismus!
- Tendenzen zu Angst und Selbstscham
- Hochsensible und sensitive Wahrnehmung
- Traumatische Erfahrungen (selten)
- Trennung, Scheidung
- Tod eines Angehörigen
- Flucht in ein anderes Land, Migration und Kulturfremdheit
- Mehrsprachigkeit (Bilingual)
- Kulturunterschiede zwischen familiärem Umfeld und dem äußeren sozialen Umfeld
- Frühgeburt
- Unsicherheit durch Sprachfehler
- Sehr negatives Weltbild
Grundlegende Störungen
- Sozialphobie (nicht zwangsläufig grundlegend)
- AD(H)S in ca. 70 % der Fälle
- Emotional instabile Persönlichkeit
- Autismus mit verschiedenen Unterformen
- Unsichere/vermeidende Persönlichkeit
- Mangel am Botenstoff Serotonin
- Überaktivität der Amygdala
Ist Mutismus heilbar?
Ja – der Mutismus an sich ist heilbar, sogar in den meisten Fällen. Wichtig zu beachten: Nur weil ein Kind ein lautes Wort gesagt hat, verschwinden die emotionalen Probleme nicht wie von selbst.
Selektiver Mutismus bedeutet “Aufgrund eines Körper-Shutdowns nicht Sprechen zu können – in bestimmten sozialen Situationen”. Dieses Symptom ist aus meiner Erfahrung in nahezu allen Fällen heilbar.
Schwieriger wird es, die darunterliegenden emotionalen Gründe aus dem Weg zu räumen, welche fast immer zurückbleiben, wenn eine Kind oder ein erwachsener Betroffener mit dem Sprechen beginnt. Besonders, wenn es zum Sprechen gedrängt wird und die Erwachsenen seine emotionale Not einfach außer Acht lassen. Auch wenn es nur wenige Worte sind, liegt bereits offiziell kein selektiver Mutismus mehr vor. Viele ehemalige Betroffene leiden unter den zurückbleibenden selbst-unsicheren Gefühlen. Die werden im besten Fall mitbehandelt.
Folgen von Mutismus
Aufgrund des Nicht-Sprechens beim selektiven Mutismus bleiben Betroffene in der Entwicklung des Ich-Gefühls in spezifischen sozialen Situationen zurück. Sie üben nicht, wie andere Kinder, Konflikte auszutragen, sich zu behaupten, zu diskutieren und ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Häufig sind Kinder mit selektivem Mutismus von Mobbing und Ausgrenzung betroffen, was zu weiteren psychischen Problemen und traumatischen Erlebnissen führt.
Im Schulsystem gehen sie oft unter und werden übersehen oder fälschlicherweise als frech, stur und bockig verurteilt.
Mutismus Erwachsene: Das Mutismus-Echo
Während einige Kinder schweigsam bleiben, beginnen andere mit dem Sprechen. Im Erwachsenenalter fühlen sich ehemalige Mutisten ohne Hilfe oft ausgeliefert und orientierungslos. Und das, obwohl sie mit der richtigen Therapie und Unterstützung ein weitaus besseres Leben führen könnten. Was zurückbleibt sind viele traumatische Erfahrungen, die durch den Mutismus entstanden sind. Mutisten entwickeln sich durch ihr stilles und beobachtendes Verhalten anders. Sie zeichnet eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe aus, doch in zwischenmenschlichen Bereichen kann die Entwicklung zurückbleiben. Das gute ist: Dadurch, dass die Kinder zuhause das laute Sprechen praktizieren, lernen sie auch. Das heißt, es ist nicht allzu schwer, soziale Erfahrungen im Erwachsenenalter nachzuholen und zu lernen, sich in Präsenz anderer als selbstwirksam wahrzunehmen. Kinder mit selektivem Mutismus sind in den meisten Fällen genauso intelligent, wie ihre Mitmenschen. Doch aufgrund von fehlenden Möglichkeiten, sich in sozialer Interaktion zu üben und zwischenmenschliche Auseinandersetzungen auszutragen, entwickeln sie sich anders.
Im Gegensatz dazu sind Mutisten in anderen spezifischen Bereichen weiter entwickelt als ihr Umfeld. Sie haben vom ersten Tag im Kindergarten an, das Treiben anderer beobachtet. So haben Menschen mit selektivem Mutismus in der Regel eine außerordentliche soziale Ader und Beobachtungsgabe von sozialen Konstrukten. Sie riechen es förmlich, wenn andere Menschen Erwartungen an sie haben.
Die Gute Nachricht ist: Auch Erwachsene haben eine Chance, sich davon zu erholen und einen angemessenen Umgang mit dem ehemaligen Mutismus und den zurückbleibenden Problemen zu finden.
Entscheidend ist die Überwindung von Untergelegenheitsgefühlen und die Identifikation des eigenen Selbst-Gefühl in Gegenwart anderer Menschen. Sich selbst als stark zu erleben in Gegenwart von Menschen, die auch stark sind. Wichtig ist die Begleitung auf diesem Weg, da Betroffene dazu neigen sich selbst mit den Augen anderer schlecht zu bewerten. Das geht bis hin zu dem Missdeuten von Gesichtsausdrücken (Projektion). Oft ecken diese Menschen in der Gesellschaft an oder haben Angst vor Auseinandersetzungen mit Außenstehenden. Da äußerlich vom Mutismus nur schwer noch etwas zu erkennen ist, haben Erwachsene Menschen mit mutistischen Zügen Probleme damit, Gehör für ihre Anliegen zu finden. Was für eine Ironie. Dieses Phänomen nenne ich das Mutismus-Echo.
Wie häufig ist Mutismus?
Mutismus hat in den letzten Jahren deutlich an Bekanntheit zugenommen. Doch die Dunkelziffer ist hoch. Daher lassen sich keine zuverlässigen Aussagen über die Häufigkeit treffen.
Man geht von etwa 2,5 % der Gesamtbevölkerung in westlich geprägten Ländern aus. Bei Mädchen wird Mutismus häufiger als bei Jungen diagnostiziert. Die Zahlen steigen, da unter Einwanderern die Zahl betroffener Kinder signifikant höher ist.

Sind von Mutismus wirklich mehr Mädchen als Jungen betroffen?
Offiziell sind mehr Mädchen als Jungen von selektivem Mutismus betroffen. Die Feststellung ist allerdings nicht zu 100% gesichert, da sie ausschließlich daraus hervorgeht, wie viele Diagnosen gestellt wurden.
Jungen und Mädchen werden unterschiedlich sozialisiert und mit anderen Werten aufgezogen. Es könnte sein, dass durch Erziehungsunterschiede bei Jungen das Mutismus-spezifische Schweigen schneller überwunden wird. Die psychische Komponente kann erhalten bleiben und die Jungen bleiben dann zurückhaltend.
Unterschiede in der Wahrnehmung von Therapeuten zwischen Jungen und Mädchen sind wenig erforscht, jedoch bekannt.
So gibt es beispielsweise grundsätzlich die Annahme, dass Jungen häufiger an ADHS und Autismus erkranken, was zu Fehldiagnosen führen kann. Dieselbe Störung kann sich bei Mädchen und Jungen unterschiedlich äußern.
Unterschiedliche Formen von Mutismus
Es gibt unterschiedliche Ausprägungen von Mutismus. Diese reichen von leichten Sprach- und Kommunikationsschwierigkeiten, sozialen Situationen außerhalb des familiären Umfelds, über das Schweigen und das körperliche Einfrieren ausschließlich im familiären Umfeld bis hin zum totalen Schweigen und keiner Körpersprache mehr in beiden sozialen Bereichen.
1. Selektiver Mutismus und Elektiver Mutismus
Selektiver und elektiver Mutismus beschreiben die gleiche Form von Mutismus. Früher wurde der Begriff elektiver Mutismus verwendet, was zu Fehlannahmen führte. Da „elektiv“ (aus dem Englischen “election”: Wahl) vermuten lässt, dass es sich bei dem Schweigen um eine Entscheidung handelt, die von der erkrankten Person selbst getroffen wird.
Daher setzt sich mittlerweile der Begriff „Selektiver Mutismus“ durch. Mutismus ist keine Wahl und Betroffene leiden sehr darunter, sich nicht ausdrücken zu können. Daher werde ich auf dieser Seite aus Respekt gegenüber Betroffenen ausschließlich von „selektivem Mutismus“ sprechen.
2. Selektiver Mutismus – außerhalb des familiären Umfelds
Der selektive Mutismus bezeichnet das Schweigen außerhalb des gewohnten und familiären Umfelds. Betroffene wählen eine familieninterne Schutz-Person aus, zu der sie eine symbiotische Bindung aufbauen. Meistens die Mutter.
3. Innerfamiliärer selektiver Mutismus – Schweigen innerhalb des familiären Umfelds
Der innerfamiliäre selektive Mutismus bezeichnet das Schweigen innerhalb des gewohnten und familiären Umfelds. Es fällt Betroffenen schwer, eine vertrauensvolle Bindung zur Familie aufzubauen. Diese Form des Mutismus tritt sehr selten auf.
Beschreibungen zu dem innerfamiliären selektiven Mutismus meinerseits stammen von zwei Personen, die Kontakt zu mir aufgenommen haben und mir davon berichteten. Die Forschungslage ist verschwindend gering und das Phänomen ist sehr unbekannt.
4. Totaler Mutismus
Beim totalen Mutismus sprechen Betroffene weder mit der Familie noch mit Außenstehenden.
5. Akinetischer Mutismus
Beim Akinetischen Mutismus fehlenden Ausdruck von Mimik, Gestik und Sprache in allen Lebensbereichen. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Familie. Akinetischer Mutismus ist seltener als selektiver Mutismus.
Gängige Diagnosekriterien für selektiven Mutismus
Um den Selektiven Mutismus sicher diagnostizieren zu können, werden Leitlinien herangezogen. Diese sind zu finden im Diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen (DSM) und in der internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD). Diese Leitlinien werden fortlaufend aktualisiert und überarbeitet.
Folgende Beschreibungen sind gängige Kriterien, um den selektiven Mutismus zu diagnostizieren.
A
Fortlaufender Ausfall des Sprechens in spezifischen sozialen Situationen (in denen das Sprechen erwartet wird, z.B.: in der Schule), während in anderen Situationen gesprochen wird.
B
Schulische und berufliche Leistungen oder die soziale Kommunikation werden dadurch beeinträchtigt.
C
Die Beeinträchtigung dauert mindestens einen Monat an (ist nicht auf den ersten Monat in der Schule beschränkt).
D
Das Versagen der Sprache entsteht nicht aus fehlenden Kenntnissen der Sprache oder weil Betroffene die Sprache nicht sicher sprechen können.
Fehldiagnosen verhindern: Die zwei unverwechselbaren Symptome bei Mutismus
Bei Mutismus gibt es auf den ersten Blick Überschneidungen mit Autismus und angeblich auch ADHS (was ich nicht nachvollziehen kann). Die zwei folgenden Symptome deuten jedoch unverwechselbar auf selektiven Mutismus hin:
Die zwei Gesichter des selektiven Mutismus
Das deutlichste Symptom vom selektiven Mutismus sind die zwei Gesichter, die Betroffene in sich tragen. Was ist damit gemeint? Betroffene verhalten sich je nach spezifischer sozialer Situation so unterschiedlich, dass es einem Persönlichkeitswechsel gleichkommt.
Viele Kinder verhalten sich zu Hause oder alleine mit einem Elternteil wortgewandt, aufgeweckt und durchsetzungsfähig.
Sobald sie sich jedoch der Eingangstür zu Schule oder Kindergarten nähern, frieren Kinder mit selektivem Mutismus ein. Gestik, Mimik und sprachlicher Ausdruck werden auf ein Mindestmaß reduziert und der Blick wird leer und auf den Boden gerichtet. Es ist, als würde das Kind in sich selbst verschwinden.
Für Therapeuten ist dieses Symptom schwer zu erkennen, da sie selbst zunächst oder auch fortwährend nur eines der beiden Gesichter kennenlernen. Die Diagnosestellung ist dennoch möglich. Hier sind Psychotherapeuten auf die Erzählungen der Eltern angewiesen.
Ein weiteres deutliches Zeichen ist das Flüstern beim selektiven Mutismus. Betroffene sprechen zwar nicht laut, antworten hier und da aber flüsternd gegenüber auserwählten Personen.
Fehldiagnosen und Therapeutenwahl
Fehldiagnosen sind häufig, da ähnliche Kriterien ebenfalls auf andere psychische Krankheiten zutreffen. Die Beschreibungen sind ziemlich wage, was die Diagnosestellung weiter erschwert. Zudem ist selektiver Mutismus vielen Therapeuten unbekannt, da diese Angststörung in der Ausbildung nur spärlich behandelt wird. Fehldiagnosen führen zu falschen Folgebehandlungen.
Nicht alle Therapeuten kennen sich mit Mutismus aus oder verstehen die Not, in der Betroffene sich befinden. Das führt leider in vielen Fällen zu Stagnation oder weiteren traumatischen Erlebnissen.
Ist Mutismus eine Form des Autismus?
Nein, im Gegensatz zu häufigen Annahmen, ist Mutismus keine Form des Autismus. Allerdings kann beides zur gleichen Zeit auftreten und Mutismus kann durch Autismus entstehen, jedoch niemals umgekehrt. Autismus ist eine der häufigen Fehldiagnosen bei Mutismus.
Es gibt einen besonders entscheidenden Unterschied zwischen Autismus und Mutismus. Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die bis heute unheilbar ist. Der Mutismus ist eine Angststörung. Das Schweigen gilt als gut behandelbar. Die psychische und kommunikative Komponente hingegen geht tiefer und es dauert länger, bis sich Ängste auflösen. Es sieht auf den ersten Blick jedoch zum Verwechseln ähnlich aus.

Buch: Leben mit Mutismus
Wenn Kinder schweigen, können sich Angehörige, Freunde und andere Kontaktpersonen meist nicht in diese verschlossene Welt der Betroffenen hineinversetzen. Sie stehen dem Schweigen und den plötzlichen Wutausbrüchen hilflos gegenüber.
Die Suche nach professionellem Rat ist nicht selten mit einer Odyssee durch die medizinischen Instanzen verbunden.
Kamala Kiby gibt mit der Beschreibung ihrer eigenen Erfahrungen einen Einblick in die Wahrnehmungs- und Gefühlswelt von Mutisten. Das Buch soll Mut machen, den eigenen Weg zu finden.